Gutenberg im Kino: Olga
Olga (Anastasiia Budiashkina, selber ukrainische Turnerin) ist rebellisch, streitet mit ihrer Mutter und verbringt gerne Zeit mit ihren Freunden. Aber ihr Leben ist nicht wie das jedes anderen Teenagers: Sie ist die beste Athletin der ukrainischen Gymnastik-Nationalmannschaft und trainiert ununterbrochen. Die 15Jährige lebt im Exil in der Schweiz. Sie tut ihr Bestes, um sich ihren Platz in der Nationalmannschaft zu sichern.
Doch dann bricht in Kiew der Euromaidan-Aufstand aus, in den plötzlich alle verwickelt sind, die ihr wichtig sind. Ihre Mutter, eine regimekritische Journalistin, ermittelt unter Lebensgefahr gegen Präsident Janukowitsch. Nachdem sie nur knapp einem Anschlag entkommen ist, überredete sie die Teenagerin, ihre Koffer für die Schweiz zu packen. Eine Chance, unter guten Bedingungen zu trainieren und bei den Europameisterschaften auf dem Podium zu stehen. Ihre Geschichte ist auch eine Geschichte der Resilienz.
«Olga» verbindet dokumentarisches Archivmaterial des ukrainischen Volksaufstandes von 2013 mit einer fiktiven Geschichte. Der Film ist der Schnittpunkt all dieser Spannungen. Er erzählt die Geschichte eines erzwungenen Übergangs zum Erwachsensein. Der Film wurde an mehreren europäischen Festivals ausgezeichnet und vertrat die Schweiz in der Oscar-Premiere.
Regie: Elie Grappe. Juli 2021, 85 Minuten (Schweiz/Frankreich).